Der TEUFELSDACKEL

Sagen aus Niederösterreich

Fürwahr, es trug sich einst im Dorfe Druckholz im Jahre 2015 zum Feste Samhain zu. Dem Fest an dem die Anderswelt Kontakt zu der unseren aufnimmt. Da nahm alles sein Ende.

Das Ende einer Ära.

Seit vielen Jahren diente die Hungerburg zum Schutze der Untoten. Die Wien, die hier als kleiner Bach vorbeistreift ist der einzige Zeuge, in welchem die Erinnerung des Einzugs der Untoten innewohnt. Längst haben die Untoten ihre Gestalt verändert. Gar angepasst an die Scheintoten im restlichen Dorf.

Und in der Hungerburg lebte einst ein untot Mutter. Sie ward von hagerer Gestalt und ihre Haut war von offen Wunden übersät. Ihr untoter Leib stank gar furchterbar und war noch nach Metern der Entfernung wahrzunehmen, welcher einem Tränen in die Augen trieb und man dem Drang des Übergebens nur schwer Einhalt gebieten konnte.

In fauler Erde zu Grabe entwuchs aus ihrer auch 2 Söhne, einer welch sich dem Grün der Wiener Wälder versprach… nämlich, um diese abzuholzen, und der andere, welch sich dem Grün der Pflanzen versprach, um diese zu rauchen.

Oft konnte man in der Nacht das grauenerregende Husten vernehmen, die Schritte, das schiefe Jaulen einer verlorenen Seele welche nicht zur Ruhe fand. Aber nicht nur die verlorene Seele jaulte, sondern auch der Teufelshund, dessen Name einst Freddy war. Es war das einzige Lebewesen, welches die Grauen der Untoten bezeugen konnte. Eines Nachts vernahm man entsetzliches Heulen von einer Stimme die nur wenige von uns gehört und überlebt.

Es war der Sensenmann, welcher immer wieder rief:

»Freddy … da komm her …«

Der Tod kam, um sich die Seele des Teufelsdackels zu holen, doch die untote Frau ließ ihn nicht gehen und steckte das totgeweihte Tier in den Eiskasten. Als der Sensenmann die Geduld verlor und von dannen ging, ging dieser voll mit Groll und sprach:

»Des Teufelshund Seele so versteckest du mir! Doch holen werd ich bald das mir geschuldete Tier!«

Doch die untote Frau hörte nicht, denn sie war taub.

Gut konserviert holte die untote Mutter den Hund nach einiger Zeit wieder aus dem kalten Sarg und erweckte das dem Tode entronnen Wesen zum Leben. Die Söhne warnten sie, sie wussten, dass der Sensenmann wiederkommen würde um sich die verlorengegangene Seele wiederzuholen und gaben zur Tarnung dem Tier von nun an den Namen Frodo, auf dass niemand je erfahre, welch gruslig Schicksal auf der Lauer läge.

Nun war es so weit. Zum Feste der Toten, im Schutze der Nacht, ja, da zog fürwahr der Teufelshund die untote Frau auf den Straßen des Endes unserer Geschichte, denn nun, nahm der Sensenmann ihre statt des Hundes Seele mit und der einzig Beweis für ihr Wandeln auf Erden, wurde besiegelt am Boden mit einem Mahnmal.

Legende erzählen, dass man noch manchmal des Sensenmanns Gefährt auf den Straßen sieht und seine stimme immer noch rufen hört:

»Frodooo …«

Ich hoffe, diese Sage wird noch lange nach mir überleben. Ich habe sie heute zu Ehren des 7. Todestages veröffentlicht.

In diesem Sinne: Nichts ist wahr, alles ist erlaubt. Du bist ein freier Mensch, entscheide selbst.

Soror Novus Noxa

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