Quot Capitae, tot sententiae
Wie viele Köpfe, so viele Meinungen, pflegten die alten Römer zu sagen, und so verhält es sich wohl auch mit den Deutungen, um dieses mutmaßlich keltische Fest, dessen Ursprünge mal da, mal dort angesiedelt wurden. Manche moderne Kulturwissenschaftler und Ethnologen hinterfragen überhaupt den keltischen Ursprung und verschieben die Entstehung von Samhain oder Halloween in die Zeit des neu aufkommenden Kelto-Romantizismus des vergangenen Jahrhunderts.
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Ich schließe hier einen Artikel der Uni Innsbruck vom Institut für Geschichtswissenschaften und Europäische Ethnologie an, den ich zu diesem Thema gefunden habe, und der den Themenkomplex „Samhain“ gut umreißt:
Halloween
Das Wort Halloween (auch Hallowe’en) geht auf das Verbum „hallow“ (heiligen, weihen) zurück und bezeichnet den Vorabend von Allerheiligen, also den Abend des 31. Oktober. Die Wurzeln von Halloween scheinen auf den Britischen Inseln zu liegen. Die Kelten feierten im Herbst das Fest „Samhain“, ein Vorläufer vom heutigen Halloween. Das Fest „Samhain“ bedeutete für die Kelten das Ende des Sommers. Die Ernte war eingebracht und das Vieh stand zum Schlachten bereit. Für die Kelten war in dieser Zeit die Kluft zwischen dem irdischen Dasein und der Welt der Toten am geringsten. In dieser Zeit war es den Lebenden möglich, mit den Toten zu sprechen und ihrer zu gedenken. Nachdem die Römer die Britschen Inseln eroberten, entstand eine Kombination aus dem Totenfest der Römer und Samhain. Im 9. Jahrhundert beschloß die katholische Kirche, am 1. November der Toten zu gedenken und diesen Tag „Allerheiligen“ zu nennen. Zu jener Zeit war die Nacht vom 31. Oktober auf den 1. November als „All Hollows´ Eve“ bekannt. Dieser Zusammenhang bietet eine mögliche Erklärung dafür, daß „Geister“ bei Halloween eine wichtige Rolle spielen.
In Irland wurden, um zu verhindern, daß die Geister zu nahe kommen würden, Kerzen in Rüben gestellt. Damit wollte man die Geister in der Meeresbucht halten. Um in dieser Nacht nicht alleine zu sein, begannen die Iren von Haus zu Haus zu wandern. Als zu Beginn des 19. Jahrhundert viele Iren in die „Neue Welt“ auswanderten, breitete sich dieser Brauch auch in den USA aus. Da in den USA Rüben schwer zu bekommen waren, nahm man Kürbisse als Behälter für die Kerzen her. Und weil sich herausstellte, daß Kürbisse für den Bau einer Laterne ohnedies besser geeignet waren, blieb man dabei.
Zur Jahrhundertwende war aus Halloween in den USA eine Nacht der Zerstörung und des Vandalimus geworden. Fremdes Eigentum wurde zerstört, Tiere und Personen verletzt. Pfadfinderorganisationen (Boy Scouts) und andere auf Nachbarschaftshilfe beruhende Organisationen traten für eine friedliche Feier ein. In den Schulen wurde mit Transparenten für „Sane Halloween“ geworben, und Kinder begannen von Tür zu Tür zu gehen, um Süßigkeiten zu heischen, anstatt dem Nachbarn Schaden zuzuführen. Ab 1930 war die „beggar´s night“, die Bettlernacht landesweit bekannt, und der Spruch „trick-or-treat“ war allen geläufig. Wie viele andere Bräuche vereint Halloween in seiner heutigen Ausprägung verschiedene Brauchelemente. Der Kinderheischebrauch und das Feiern von Partys in Maskengestalt stehen dabei heute im Vordergrund, während die ursprünglichen Aspekte des Totengedenkens und der Abwehr von Geistern völlig in den Hintergrund getreten sind.
Quelle: http://www.parentsplace.com/…
Soviel also zu den „fast“ gesicherten historischen oder kultursoziologischen Fakten.
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Dann empfehle ich eine Reise durchs Internet zu diesem Thema
– the magical mystery tour – only for lunatics –
Ich garantiere Ihnen interessante Einblicke in die Welt der Halb- und Nichtwissenden, in die Welt der esoterischen Geschäftemacher (buchen Sie einmal Samhain und zurück – nur 25 Euro pro Person – Tarif gilt für Lebende – Verstorbene gratis – usw.), Reiseführer für esoterische Halbschuhtouristen, Nervenkitzel für Verklemmte, fruchtbarer Boden für Sektierer und Fanatiker, Aluhutträger, militante Veganer, neuerdings auch magische Rituale gegen den Klimawandel, aufblasbare, lebensgroße Gummipuppen mit dem Gesicht des Kindsdämons, Kunststoffdildos mit magischen Bannsprüchen gegen Geschlechtskrankheiten, unveröffentlichte Schriften von Andre Breton mit praktischen Hinweisen zur Immanentisierung des Eschaton, neueste Literatur zum Thema „Gibt es ein Leben vor dem Tod?“, Subliminal CD’s mit Wirksamkeitsgarantie speziell zum Thema „Depressionen-leicht gemacht“ und vieles, vieles mehr.
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Soror Novus Noxa hat die Problematik der Kommerzialisierung von Halloween in ihrem hervorragenden Beitrag exzellent und scharfzüngig dargestellt und zum Ausdruck gebracht. Auch da haben sich die Zeiten stark geändert.
Wo früher die Blumenhändler einen gewaltigen Umsatzanstieg mit dem Verkauf von weißen und gelben Chrysanthemen um Allerheiligen erzielten, verschieben sich heute diese Umsätze in den Bereich der Süßwaren, Scherzartikel und dem Alkohol.
Trotz all diesem schrillen Lärms und dem kommerziellen Getöse um Samhain will ich nicht verabsäumen, hier auch all jene Schwestern und Brüder der alten Religion und Kunst zu grüßen und rufe ihnen zu:
Merry Meet and merry meet again Blessed Be